Spiegel, 19.06.2000
Die Droge Arbeit
... Die Kurzfristigkeit in der Lebens- und Karriereplanung ermöglicht den Yetties erst ihre unbedingte Leistungsbereitschaft: Die jugendlichen Stürmer und Dränger der Internet-Welt scheinen in ihrem Geschwindigkeitsrausch an
eine unbeschränkte Verfügbarkeit der eigenen Kräfte zu glauben. Doch nach einigen euphorischen Jahren kann auch ein Yettie ganz schön alt aussehen. "Dieses Leistungspensum hält keiner ewig durch", sagt der IT-Unternehmer Thomas
Winzer. Bereits 1993 stieg der heute 36-Jährige in die Computerwirtschaft ein, baute die Firma Inosoft für Software-Entwicklung und -beratung in Marburg auf. Unter Deutschlands Yetties war Winzer ein Pionier.
Heute zählt Winzers Firma 30 Mitarbeiter, und der Chef versucht, seine Einsichten an die Basis weiterzugeben: Wer nach acht Uhr noch in den Büros von Inosoft anzutreffen ist, wird schon mal nach Hause geschickt, geradezu
krankhaft fleißige Mitarbeiter müssen in Zwangsurlaub. Menschenliebe allein ist es nicht, die Winzer zu dieser Personalpolitik führte: "Mein Unternehmen ist nicht auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet auf Dauer bringen mir
Wracks nichts."
Auch Winzer verlangt von seinen Angestellten, die meisten um die 30, "unternehmerisches Denken, Selbstkontrolle und hohe Flexibilität". Bei der Marburger Software-Firma wird indes versucht, Berufliches und Privates in Einklang
zu bringen. Dabei ist die Freizeit allerdings weniger von der Arbeitswelt getrennt, als vielmehr in diese integriert: Winzer ließ für seine Angestellten ein kleines Fitnesscenter einrichten, hinter dem Firmengebäude steht ein
Beachvolleyball-Feld, daneben gibt es eine Grillecke. Die betriebsinterne Freizeitgestaltung stärkt letztlich wieder den Teamgeist. ...
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